Was ist der Mensch?
Halb Tier – halb Geist; nach dem Guten strebend – und doch auch wieder dem Bösen zugeneigt; unter dem inneren Gesetz der Vollendung stehend – wie unter dem des Irrens; teils hellbewußt – teils in dumpf-unbewußter Befangenheit: als Wesen ganz – und doch ergänzungsbedürftig; Mann oder Frau – und dennoch wieder das Andersgeschlechtliche in sich tragend; frei – und verhaftet; erdgebunden – und doch gen Himmel aufragend und nach den Sternen greifend; sowohl Kind dieser Erde – wie auch Kind Gottes; sterblich – und gleichermaßen unsterblich: an all diesen Gesetzlichkeiten teihabend, aber nirgends in Ganzheit zugehörig. Ein Heimatloser auf der Wanderschaft zu einem Ziel, das er doch wieder nicht aus eigener Kraft zu erreichen vermag; und das verhüllt ist wie der Gottesberg Sinai, verhüllt von der geheimnisvollen Wolke, die gar so selten aufreißt, um das leuchtende Feuer zu zeigen.